11.09.2015 LMA-Studie beleuchtet DAB+, DRM+ und LTE-A

    Mit der Digitalisierung für lokale und regionale Radios beschäftigt sich eine Studie der Landesmedienanstalten, aus der Ergebnisse vorab veröffentlicht wurden. Dort werden die Broadcast-Verfahren DAB+ und DRM+ sowie das mobilfunkbasierte LTE-A (mit eMBMS) mit Blick auf Technik und Marktfähigkeit verglichen.
    DAB+ sei vorteilhaft für größere Regionen und eine Vielzahl von Programmen. DRM+ eigne sich vor allem für Lokal-, Bürger- und Ausbildungsradios und deren kleine Versorgungsgebiete. Jedoch fehle es an Geräten für DRM+ bzw. an Multi-Plattform-Empfängern. Dafür zeichne sich wegen der geringen Zielgruppen aber kein relevanter Markt ab. Außerdem müssten die VHF-Frequenzen neu geplant werden. DRM+ könne, wenn überhaupt, nur mittelfristig und als Ergänzung zu DAB+ eingeführt werden.
    Das aktuell einzige Verfahren für Digitalradio ist DAB+. Das sei lokal wirtschaftlich, wenn mehrere UKW-Gebiete zu einem digitalen Gebiet zusammengefasst und wenn nicht lokal benötigte Kapazitäten entweder an andere Anbieter gehen oder mittels höherem Fehlerschutz die Sendekosten reduziert werden.
    Für Radio mit dem LTE-A Mobilfunk sieht die Studie keine Perspektive. Dafür müssten ein medienrechtlicher Rahmen geschaffen werden udn eine neue Frequenzzuordnung erfolgen. Zudem gebe es weder Geschäftsmodelle noch Endgeräte, die aktuelle Radios und ihre Funktionen ersetzen könnten. Schon vor einem Jahr hatten Studien aus Bayern und Schweden gezeigt, dass die Radioverbreitung mit Mobilfunktechnik derzeit sowohl wegen der Sendekapazitäten als auch aus wirtschaftlichen Gründen keine Alternative gegenüber Broadcast-Radio ist.

    Quelle: Mediananstalten